Der perfekte Tag in ... Rom!

Rom, die „ewige Stadt“, wie sie seit Kaiserzeiten genannt wird, übt auf seine Besucher eine ganz besondere Anziehung aus. Die schillernde Drei-Millionenmetropole am Tiber ist ein begehbares Amphitheater antiker Sehenswürdigkeiten. Ihre Einwohner sind stolz, charmant und chaotisch, die Genüsse aus der Küche reichhaltig und schmackhaft.

Abenteuer-Traumurlaub-Autor Kai Hockenjos hat sich auf die Spuren von Romulus und Remus gemacht und einen perfekten Tag in der Siebenhügelstadt verlebt.

8 Uhr

Buon giorno! Rom hat viel zu bieten, also nichts wie raus aus den Federn! Frühstück? Was für den Franzosen das Croissant ist, ist für die Römer das „Cornetto“, ein frisches Hörnchen zum heißen Cappuccino, so begrüßt man stilecht den Tag in Rom.

9 Uhr Kolosseum

Wenn es ein Bild von Rom gibt, das die ganze Welt kennt, ist es die Außenansicht des Kolosseums, wahrscheinlich der meistfotografierte Ort in ganz Italien. Ma sì! Aber ja, wenn man in Rom ist, dann muss man dieses beeindruckende Bauwerk auch von innen gesehen haben, daran führt kein Weg vorbei. Allenfalls die endlosen Menschenschlangen, die sich schon morgens vor dem Eingang tummeln. Tipp: Direkt vor dem Kolosseum sind unzählige Tourguides zugegen, die Eintrittskarten verkaufen, etwas teurer als an der Kasse, dafür muss man aber nicht endlos in der Schlange stehen und sich am chaotischen Kartenschalter fast erdrücken lassen, sondern kann bequem den Sondereingang nehmen. Im Innern der Arena wird einem die unfassbare Größe der Anlage erst richtig bewusst. Bis zu 50.000 Zuschauer fasste das zwischen 72 und 80 n. Chr. gebaute Amphitheater, in der vor allem Gladiatorenkämpfe und Tierhetzen ausgetragen wurden. Die unterirdischen Gewölbe, wo einst Tiger, Löwen und andere wilde Tiere auf ihr grausames Ende warteten, sind heute noch gut zu erkennen. Die Technik, mit der die Tiere in die Arena befördert wurden, war für damalige Zeiten revolutionär: Es gab mechanische Aufzüge und die Arena konnte sogar geflutet werden, um darin blutige Seeschlachten auszutragen. Das Kolosseum erreicht man bequem per U-Bahn (Linie „A“, Haltestelle „Colosseo“).

11 Uhr:

Zu Fuß geht es weiter, so lässt sich der Flair der Stadt am besten erfühlen. Und: Vom Kolosseum ist es nur einen Katzensprung bis zur nächsten Attraktion, dem Forum Romanum, Lebensmittelpunkt des alten Roms. Einfach immer der Menschenmasse folgen und plötzlich befindet man sich inmitten antiker Tempel, Triumphbögen, Kirchen und Monumenten – unglaublich beeindruckend.

13 Uhr:

Vom vielen Laufen hungrig geworden, appetito bekommen? Dann auf in eine Taverna, aber nicht in die nächstbeste, gerade an den touristischen Ballungszentren wird meist keine authentische Küche serviert. Besser etwas abseits die Gassen nach einem lauschigen Plätzchen durchkämmen. Günstig, sehr lecker und echt römisch speist man in der „Antica Taverna“ in der „Via Monte Giordano“, ganz nah dem „Piazza Navona“, wo etliche Busse halten (etwa Linie 30, 70, 81, 87, 116). Auf der Speisekarte finden sich traditionelle Gerichte, unbedingt die „Spaghetti cacio e pepe“ (6,50 Euro) versuchen, mit viel Käse und Pfeffer – einfach, aber sehr lecker.

15 Uhr:

Frisch gestärkt bietet sich jetzt ein Bummel über Roms bekannteste Einkaufsmeile an, der „Via del Corso“. Hat der Geldbeutel diesen Gang überlebt, dann kann man(n) das restliche Geld spielend auf der „Via dei Condotti“ verprassen, Roms exklusivster Straße, die nordöstlich des Corsos beginnt. Alle namhaften Designer und Modemacher sind mit ihren edlen Boutiquen vertreten. Die Straße führt direkt auf die weltberühmte spanische Treppe, dort lässt es sich prima verweilen und das bunte Treiben betrachten. Keine fünf Minuten davon entfernt, wartet schon die nächste Attraktion, der „Fontana di Trevi“ (Trevi-Brunnen). Weltberühmt, seitdem Anita Ekberg und Marcello Mastroianni in Fellinis „La dolce vita“ ein nächtliches Bad nahmen. Es gehört zum Brauch, eine Münze mit der linken Hand über die rechte Schulter in den Brunnen zu werfen, das führe zur sicheren Rückkehr nach Rom, so er Glaube. Rund 600.000 Euro werden pro Jahr angeblich aus dem Wasser gefischt, die der Denkmalbehörde der Stadt zugutekommen.

17 Uhr:

Zeit für einen kleinen Adrenalinstoß! Sì, sì, ja genau, einen Espresso, in Italien einfach nur „Caffè“ genannt. Die schwarze Stärkung bringt jeden müden Touristen wieder in Schwung, kein Vergleich zu der seichten Brühe, die teilweise in deutschen Cafés ausgeschenkt wird. Römer trinken ihn – Tipp! – für gewöhnlich im Stehen an der Theke. Dort kostet er meist nur 80 Cent, auch Cappuccino oder Latte macchiato sind am Tresen immer günstiger, wohingegen sonst 10 Euro für zwei heiße Getränke durchaus keine Seltenheit sind. Besonders schön ist der „Campo de’ Fiori“, der Blumenplatz im Stadtviertel Parione, östlich des Tibers. Hier gibt es viele Bars und Cafés, wo sich das junge Rom trifft und amüsiert. Von dort ist es auch nicht mehr weit zur Heimat von Papst Benedikt XVI., der im „Stato della Città del Vaticano“ residiert. Zum Vatikanstaat gehören der Petersdom, Petersplatz und die Sixtinische Kapelle. Mit einer Fläche von 0,44 Quadratkilometern und fast 1000 Einwohnern, ist er der kleinste anerkannte Staat der Welt.

20 Uhr:

Sightseeing macht hungrig. Jetzt ein reizvolles Restaurant. Zum Abschluss etwas ganz Besonderes? Bene, prima, kein Problem, hier ein echter Geheimtipp: Das Restaurant „Secrets Cafè 692“ in der „Via Tuscolana 692“ (Metrohaltestelle „Arco di Travertino“) liegt idyllisch inmitten eines antiken Aquädukts, der früher Frischwasser bis ins Zentrum der Stadt führte. Ein paradiesisches Fleckchen Erde, besonders am Abend, wenn die imposanten Mauern um das Restaurant und den malerischen Garten angestrahlt werden. Dazu werden handgemachte römische Spezialitäten serviert – „delizioso“, einfach köstlich. Und: die hauseigene Cocktaillounge grenzt direkt an den Garten des Restaurants. Der ideale Platz, um einen perfekten Tag in der ewigen Stadt bei einem leckeren Longdrink ausklingen zu lassen, alla salute!

Kai Hockenjos