Tagestour nach Trinidad

Mittwoch 22. Oktober

Um 8:00 Uhr geht unser Flug mir Caribbean Airlines nach Trinidad.

Die Flugzeit beträgt circa 20 Minuten, Kosten 48 US-Dollar pro Person hin und zurück.

Im Flughafen von Trinidad erwartet uns Trini Harry. Er ist ein deutscher Aussteiger und lebt bereits seit mehr als 10 Jahren hier auf Trinidad und Arbeitet als offizieller Touristen Guide auch für bekannte Reiseveranstalter.

La Brea Pitsch Lake

Zunächst fahren wir auf der Autobahn in Richtung Süden, vorbei an ChaguanasLa Brea Pitsch Lake (der größten Ansiedlung auf Trinidad) bis wir um 11.00 Uhr den (Roh Asphalt See) erreichen.

Wir besuchen das Museum neben dem See, in welchem alles Mögliche ausgestellt ist, was der See jemals wieder freigegeben hat.

Zu Fuß über den Asphaltsee La Brea Pitsch Lake

Von etwas Regen begleitet, machen wir uns zu Fuß auf den Weg über den Asphalt See. Lindsay, unser Führer, zeigt uns alles was interessant ist und was wir sehen wollen. So erfahren wir auch, dass sich die bereits ausgebaggerten Löcher selbstständig von unten her wieder füllen, solange sie nicht mit Regenwasser gefüllt sind. Das Wasser ist zu schwer, so dass der Druck von unten nicht ausreicht.
 

Explosiv und die Gefahr unterzugehen

Es gibt viele Bereiche, die nicht begehbar sind, da sie fast flüssig sind. An sonnigen, heißen Tagen ist etwa die Hälfte des Sees nicht begehbar. Heute ist das aufgrund des Regens nicht so dramatisch. Im Museum hing ein Foto von einem Urlauber, der es wagte, ohne Guide den See zu betreten. Man konnte ihn noch retten, es fehlten jedoch nur die Federn.

An vielen Stellen tritt Schwefelgas aus, welches sich in der Trockenzeit und Hitze gerne mal selbstständig entzündet. Wir müssen jetzt allerdings mit einem Streichholz nachhelfen.

Das wahre Leben

An den Uferzonen wachsen Cashew Nussbäume und Seerosen in mit Wasser gefüllten Zonen. Auch Leben hier Guppies (Fische), die in normalem, nicht schwefelhaltigen, Wasser nicht überleben könnten. Die Seerosen hier blühen von 6:00 Uhr am Morgen bis 6:00 Uhr am Abend und riechen extrem gut. Auch gibt es hier eine weiße Blüte mit anderen Öffnungszeiten :-)

Der La Brea Pitsch Lake ist:

Unterirdisch mit Venezuela verbunden.

Tiefer als 200 m, genauer konnte das nicht gemessen werden, da das Bohrgerät bei dieser Tiefe dann versank.

Der einzige Asphaltsee, der Qualität für den Straßenbau liefert.

Einer von zwei weiteren Asphalt Seen in Kalifornien und Nordeuropa.

Mit seinem schwefelhaltigen Wasser ist er optimal für die Haut.

Ein Großteil der Straßen in Deutschland und China wurden mit Asphalt aus dem Pitsch Lake gebaut.

Einer Sage nach entstand der Asphaltsee, weil einst Caima Indianer den schönen Hummingbird jagten und aßen, worauf hin sich die Erde öffnete, das Dorf in ihr versank und an dieser Stelle den geschmolzenen Teer hinterließ.

Feuerbestattung am Meer

Nach der Stärkung fahren wir weiter in Richtung Norden. Unterwegs machen wir Halt an einer hinduistischen Zeremonienstätte.

Hier finden zwei Feuerbestattungen statt, welche von einer schönen Melodie begleitet werden. Im Anschluss wird die Asche dem Meer übergeben.

Hinduistische Verbrennungen finden auf Trinidad regelmäßig statt. Ein Großteil der Inselbewohner ist hinduistischen Glaubens.

Mittagspause im Einkaufscenter

Nach diesem außergewöhnlichen Erlebnis geht es weiter nach San Fernando (zweite größte Stadt auf Trinidad). In einem Einkaufszentrum machen wir Pause und essen einen Insel typischen Roti.
Ein Roti ist keine „Rote“ Wurst, sondern vielmehr eine Art gerupfter Pfannkuchenteig mit Kichererbsen, Curry, Kartoffeln und einer Variablen wie zum 
Beispiel: Huhn, Shrimps usw. Man ist nicht mit Besteck, sondern nimmt einen Teigfetzen in die Hand und nimmt damit das Essen auf. Das sollte man probiert haben.

Rund um San Fernando

Um San Fernando hat sich viel Industrie angesiedelt. Hier dreht sich fast alles um die Öl- und Gasindustrie. Mitten in der Stadt erhebt sich ein Berg, sein Wahrzeichen.

Hindu Tempel Waterloo

Dann besichtigen wir den Hindu Tempel Waterloo im Meer. Auch hier gedenkt man gerade des Verstorbenen, der eben verbrannt wurde.
 

Von hier hat man einen guten Blick auf die Inselhauptstadt Port of Spain, direkt neben dem Caroni Sumpf und im Hinterland die nördliche Gebirgskette. Es sind-Ausläufer der Anden, die sich bis über Tobago erstrecken. Vor Urzeiten waren Trinidad & Tobago mit dem Festland von Venezuela verbunden.

Hindu Tempel bei Chaguanas

Wir besichtigen noch einen weiteren Tempel der Hindus bei Chaguanas, den Affenmenschen Tempel.
 

Caroni Swamp Bird Sanctuary

Dann fahren wir zum Caroni Swamp Bird Sanctuary. Mit einem Boot beginnt unsere Tour durch die Mangrovensümpfe. An der Uferböschung liegt gelegentlich ein Kaiman. An einer Stelle treffen zwei Kanäle zusammen, wobei das Wasser sich nicht vermischt, sondern nebeneinander her fließt.

Auf Schleichfahrt beobachten wir die Vögel. Es bieten sich an der weiße und graue Ibis, Fischadler und später schwärmeweise purpurfarbene Scarlett Ibise – der Nationalvogel Trinidads.
Der heute unter Artenschutz gestellte Vogel hat sich bestandsmäßig glücklicherweise wieder gut erholt. Zuvor waren sie wegen ihrer schönen Federn begehrt, welche zu Karnevalskostümen verarbeitet wurden.
Wir beobachten, wie sich die Tiere nach der täglichen Futtersuche in ihre Nachtquartiere, einer bewaldeten Insel zurückziehen. Sie teilen sich diese mit dem weißen und grauen Ibis. Hunderte Vögel kommen in Schwärmen und lassen sich in den Bäumen nieder, wobei sich die weißen Tiere in das Innere der Krone zurückziehen und die Scarletts sich sichtbar außen niederlassen. Ein herrlicher Anblick.

In der Dämmerung fahren wir langsam zurück zum Auto und werden unterwegs fast von Stechmücken gefressen. Das gute OFF Spray ist hier zu empfehlen.
Am Flughafen gibt es noch ein Abschiedsbier mit Harry, bevor wir zurück nach Tobago fliegen.

Port of Spain

P.S. Die Hauptstadt Port of Spain haben wir aus Zeit- und Sicherheitsgründen ausgelassen. Ca. 2 Stunden müsste man im Stau verbringen, um in die Altstadt und zurückzugelangen. Zudem hatten die Zeitungen die Tage zuvor von vielen Toten durch Schießereien auf offener Straße berichtet. Die meisten sind jugendliche Drogenbandenmitglieder unter 18 Jahren.

weiter im Reisebericht Tobago: Shopping Mall und Liming