Kreta Insel für die Seele

Kretas Geheimnis ist tief; wer seinen Fuß auf diese Insel setzt, spürt eine seltsame Kraft in die Adern dringen, und die Seele weiten ...“ (Nikos Kazantzakis)

Endlose Strände, glutrote Sonnenuntergänge und warmherzige Bewohner - im Süden von Griechenlands größter Insel, abseits von den ausgetretenen Pfaden des Pauschaltourismus, finden Ruhesuchende ihren Platz. Dort, zwischen Sandstrand und Olivenbaumwäldern liegt noch die Ursprünglichkeit Kretas und ein kleines Stück vom Paradies, zumindest für Abenteuer-Traumurlaub-Autor Kai Hockenjos.

Kalamaki - immer wieder Kalamaki

Dieses kleine Dorf an der Südküste Kretas, direkt am Lybischen Meer, hat unsere Seele sofort ergriffen. Eine seltene Magie lockt uns immer in den Ort zurück, der auf Deutsch übersetzt so viel wie „Strohhalm“ bedeutet und schon oft zum rettenden Ast wurde, wenn in Deutschland das Wetter mal wieder zu schlecht, der Job zu stressig und die allgemeinen Aussichten einfach nur trübe und grau wurden. Aber warum?

Dieser Ort verfügt nicht einmal über eine Anbindung an das öffentliche Busnetz der Insel, auch ist das Dorf nicht besonders hübsch, vereinzelte Betonskelette unvollendeter Bauten neben verlassenen Tavernen trüben den Blick. Was ist dann der Grund für diese Verführung, woher kommt jene seltsame Kraft, die in die Adern dringt und die Seele weitet, wie Kretas berühmtester Sohn es einst formulierte? Eine Ursache ist sicherlich die dort vorherrschende Entschleunigung des Alltags, „sigá, sigá“, also langsam, langsam wird hier gelebt. Keine Hektik – Ruhe pur.

Bereits der Weg in das beschauliche Strandnest ist meditativ, aus dem hektischen Iráklion kommend, fährt man in rund zwei Stunden an endlosen Olivenbaumalleen entlang, das monotone Zirpen der Zikaden immer im Ohr und dann tut sich am Horizont das tiefblaue Meer auf, die Straße scheint direkt hinein zu führen. Wer einmal da war, wird im nächsten Jahr von den Einheimischen überschwänglich begrüßt, von den Pensionswirten auch gerne in die Arme genommen und geküsst – angekommen, zuhause.

Große Hotels gibt es nicht, die Appartements und Pensionen sucht man in Reisekatalogen vergebens. Wer hier herkommt, will genau da sein und von der Sonne gekitzelt werden während die Seele in den Wogen des Meeres wiegt – nichts anderes. Der nicht enden wollende Strand, der zu den schönsten der Südküste zählt, ist selbst im Juli und August wenig bevölkert.

ier liegt man entspannt auf gemütlichen Liegen und unter und Schatten spendende Sonnenschirme – zum Nulltarif. Ein Service der Tavernenbesitzer, die direkt am Ufer lauschige Plätze anbieten. Dann speist man unter Tamarisken mit Blick auf das flackernde Silber des Meeres, nippt am süffigen Hauswein und blickt gemeinsam auf die Paximádi-Inseln, hinter denen die Sonne feuerrot im Meer versinkt und hofft, dieser seelenvolle Augenblick möge nie vergehen ...

Anreise:

Kreta erreicht man von Freiburg bequem ab dem EuroAirport Basel-Mulhouse-Freiburg oder dem Baden Airpark. Mehrer Fluglinien fliegen direkt in die kretische Hauptstadt Iráklion.

Nach Kalamaki gibt es keine Busverbindung, eine Fahrt mit dem Taxi beläuft sich auf rund 50 Euro. Wer im Urlaub mobil bleiben möchte, bucht einen Mietwagen. Tipp: Autovermietung Protos von Rainer Thiele (www.autovermietung-kreta-protos.com). Thiele lebt seit 25 Jahren auf der Insel und betreibt seine Autovermietung mit sehr viel Engagement - unschlagbare Sonderangebote, dazu zuverlässig, sicher und unbürokratisch.

Unterkunft:

In Kalamaki gibt es einige Appartements und Pensionen zu fairen Preisen. Tipp: Studios Paradise: Das Gebäude liegt wunderschön direkt am Meer – wahrhaftig ein kleines Paradies, was auch an der Freundlichkeit der Besitzer liegt. Mihalis und seine Schwester Roula kümmern sich sehr liebevoll um ihre Gäste. Die Zimmer sind groß, sehr sauber und günstig. Wer als Gast kommt, geht als Freund (www.studioparadise.gr).

Essen:

In den urigen Tavernen ist es noch üblich, in die Töpfe zu schauen und auszuwählen. Tipp: In Kalamaki steht Frangiskos Kiomourtzakis und seine Taverne „Avra“ am nördlichen Ende der Strandpromenade für eine sehr wohlschmeckende und traditionelle Küche, unbedingt die Kaninchengerichte probieren! In Sivas, einem sehenswerten Bergdorf rund zehn Autominuten von Kalamaki entfernt, betreiben Sofia und Jannis ihre Taverne „Sactouris“ direkt am Dorfplatz mit großer Leidenschaft und Raffinesse. Sofia wuchs in Düsseldorf auf, spricht perfekt deutsch und ist eine liebevolle Gastgeberin. Ihr Mann Jannis kocht „wie die Großeltern früher“. Empfehlenswert: Zicklein in Rotwein-Tomatensoße, Lamm in Alufolie oder vielfältigen vegetarischen Gerichte (www.sactouris-sivas.com).

Update: Scheint dauerhat geschlossen zu sein