Vom Viñales Tal nach Matanzas

13. Oktober

Unser heutiges Endziel heißt Matanzas.

Wir beschließen Pinar del Rio - die Tabakhauptstadt mit der Tabakfabrik und der Stadt der Säulen mit den angeblich eindrucksvollsten Kolonialfassaden rechts liegen zu lassen, da sie für ihre Abzocker berüchtigt ist (Jinteros). Sie sollen mit dem Fahrrad die Autos zum Bremsen zwingen und verfolgen die Besucher bis in die Tabakfabrik hinein. Also echt aufdringlich.

Da wir noch einen unvorhergesehenen Stopp in Havanna einlegen müssen (wir haben ein Ladekabel im Hotel vergessen), kommt uns diese Planänderung gerade recht. Zurück in Havanna nutzen wir noch die Gelegenheit und besichtigen noch das Stadtviertel Havanna Miramar-Playa und die berühmte Avenida Quinta oder auch die 5th Avenue genannt. Im Stadtteil Habana Miramar-Playa, dem wohlhabende Bezirk mit seinen kolonialen Prachtgebäuden, die dank der vielen Botschaften darin zum größten Teil saniert wurden, befinden sich die  Prachtalleen, und die Villen bzw. prächtigen Herrenhäuser. Hier sehenswert ist zudem das Museo del Ministerio del Interior (Geheimdienst Museum mit der Dokumentation von Attentaten auf Fidel Castro), der Jardin Botanico Nacional und natürlich das Tropicana.
Wir fahren noch den gesamten Malecon (Uferstraße) bis ganz in den Westen der Stadt zu unserem ersten Hotel Plaza Gran Karibe. Hier besichtigen wir noch die alte Inglaterra, eine prachtvolle Herberge aus dem Jahre 1875.

Playas del Este & Mirador de Bellomonte

Nachdem wir im Hotel tatsächlich wieder unser Ladekabel erhalten haben verlassen wir Havanna in Richtung Playas del Este vorbei an Cojimar, hier befindet sich das Wohnhaus von Ernest Hemingway was somit eine Pilgerstätte darstellt. Allerdings kann man das Wohnhaus nur von außen besichtigen. Wir verzichten daher auf einen Stopp und fahren weiter zur Badewanne der Kubaner, den Playas del Este. Hier machen wir einen kurzen Fotostopp am Strand und nehmen etwas weiter eine Erfrischung am Mirador de Bellomonte zu uns. Von hier hat man einen wunderbaren Blick auf die ganze Region.

Valle de Yumuri, Bacunayagua- Brücke, Miradoro de Bacunayagua

Weiter geht es auf der Autopiste am Meer entlang in Richtung Matanzas über die höchste und längste Brücke von Kuba, die über das Valle de Yumuri, das Tal der Königspalmen führt. Hier hat schon Alexander von Humboldt vor 200 Jahren Blüten und Pflanzen gesammelt und es ist wirklich ein wunderschönes Tal ganz in grün. Die Bacunayagua- Brücke ist ca. 300 m hoch und 112 m lang. Vom Miradoro de Bacunayagua hat man einen sensationellen Blick auf die Brücke, das Tal und die umherfliegenden Gänsegeier. Hier einen Stopp einzulegen gehört zum absoluten Muss in Kuba.

Unser heutiges persönliches Highlight ist aber, dass wir hier einem Kolibri das Leben retten können. Er hatte sich in der Cafeteria des Miradoro de Bacunayagua verflogen und an den Glasscheiben verzweifelt einen Ausgang gesucht, bis er schließlich völlig erschöpft am Boden liegen blieb. Wir haben ihn dann aufgelesen, in Sicherheit gebracht und mit Zucker und Blüten versorgt. Kurze Zeit später kam er wieder zu sich und ist davon geflogen…wir sind zuversichtlich, dass er sich wieder ganz erholt hat.

Matanzas & Teatro Sauto

Wir sind glücklich und setzen unsere Fahrt zur Stadt Matanzas, die auch die Stadt der Brücken genannt wird, fort. Man sagt, das ist die Stadt, die das echte Kuba verkörpert, mit Containerhafen, Kolonial Plaza und einer Altstadt mit verschiedenen Prachtbauten, wie z.B. das Teatro Sauto - eines der ältesten Schauspielhäuser Cubas (derzeit in Renovierung). Uns persönlich begeistert die Stadt leider nicht, es ist sehr schmutzig, die Straßen sind sehr eng und die Luft mit Abgasen verseucht.  Wir machen daher nur einen kurzen Rundgang und trinken einen sehr starken Mojito in der Kneipe gegenüber des Teatro Sauto und der historischen Feuerwehrstation. Eine Bar in der sich scheinbar auch die Szene trifft.

Hotel Velasco

Ein wunderschönes Haus aus dem Jahre 1902 mit antikem Charme ist unser Hotel, das HOTEL VELASCO (Calle Contreras e/Santa Teresa y Ayuntamiento Matanzas 40100, Kuba, gebucht bei Logitravel) – übrigens hatten wir das Zimmer 22 obwohl es nur 17 Zimmer gibt…das lag daran, dass der frühere Besitzer abergläubisch ist und das Zimmer mit der Nummer 13 kurzerhand in 22 umgetauscht hatte. Die Zimmer sind klein und fensterlos, jedoch ist das Haus an sich absolut sehenswert und das Essen sehr gut. Auch der Service war überdurchschnittlich zuvorkommend!

Unterwegs mit einem nervigen Jintero

Zu guter Letzt wollen wir noch einen Drink nehmen mit einem ebenfalls deutschen Pärchen, das wir auf unserer Reise kennengelernt haben. Bei der Suche nach einer Kneipe findet sich mal wieder ein „Freund“, der sich aushalten lassen möchte und uns in eine Bar mit Dachterrasse „lotst“. Hier bestellt er kurzerhand ein Bier für sich mit. Nachdem wir uns nicht mit ihm unterhalten verlässt er uns irgendwann ohne zu zahlen. Die mal wieder völlig überteuerte Rechnung sollten wir dann übernehmen (anstatt einer Dose einheimisches Bier, das es in der Regel für 1 CUC gibt sollen wir 3 CUC pro Dose zahlen und seins gleich mit). Wir zahlen unsere Getränke, jedoch seins nicht. Der Ober verfolgt uns aber wir bleiben hart…heute wollen wir nicht wieder einmal abgezockt werden. Die überteuerte Rechnung reicht uns. Mal wieder genervt von einem einzelnen Idioten gehen wir ins Bett.

San Diego de los Banos, Cueva de los Portales,Parque La Güira & Parque Nacional de la Güira

Auf dem Weg nach Matanzas hätten wir noch San Diego de los Banos besichtigen können. Hier gibt es ein Balneario (das sich noch in Restauration befindet), die Cueva de los Portales (hier befand sich 1962 das militärische Quartier von Che Guevara und hier kann man auch geführte Touren machen), den Parque  La Güira (ein toller Park, der laut Erzählungen schon etwas zerfallen ist, aber trotzdem seinen Charme hat) und den 20 Quadratkilometer großen Parque Nacional de la Güira, den man mit Guide durchwandern kann.

Weiter im Kuba Reiseführer: Matanzas nach Santa Clara