Von Ribeira Grande über Caldeiras zum verlassenen Lombadas

Kurz nach neun geht es auf die Piste bis Ribeira Grande und wir sehen zuerst einmal den Surfern am Praia Santa Barbara zu. Klasse Wellen treffen hier auf die Küste.
Im Anschluss machen wir einen kurzen, dennoch schönen Bummel durch die zweitgrößte Stadt von Sao Miguel: Ribeira Grande. Besonders schön ist der angelegte Park am gleichnamigen Fluss, der hier ins Meer mündet, aber auch das Rathaus, das Theater und die barocke Heiliggeistkirche sind einen Blick wert.

Jetzt geht es direkt ins Gebirge. Wir fahren via Caldeiras nach Lombadas. Hier steigen im noch jungen Fluss Ribeira Grande Blasen auf und der Grund ist rostrot. Die enge Straße dahin ist nichts für schwache Nerven, jedoch weitestgehend gepflastert und bietet atemberaubende Ausblicke auf die Küste sowie in die zerklüftete Vulkanlandschaft. Von zwei Stellen aus sieht man einen herrlichen Wasserfall in den Schluchten des Ribeira Grande. Dann fahren wir die Straße weiter hinauf bis zum Monte Escuro, rund 880 Meter über dem Meeresspiegel. Hier gibt es zwar keine Bäume mehr, dafür aber umso mehr Wind.

 

Eine aufregende Wanderung zum Salto do Cabrito

Wir entschließen uns zu einer Wanderung aus dem Rother Wanderführer; Strecke Nr. 11. Man kann die Wanderung komplett machen und bei der Therme in Caldeiras einsteigen oder wie wir den Einstieg an der grünen Rohrleitung auf dem Weg nach Lombadas machen. Wir gehen einfach unter der Rohrleitung durch. Dort folgen wir hinter einem Wasserhaus dem Pfad. Auf einer alten Steinbrücke überqueren wir den wilden Fluss Ribeira Grande. Nachdem der Weg aufhört, laufen über die Wiese, bis wir auf einen relativ breiten Schotterweg kommen, dem wir folgen, ohne die zahllosen Abzweigungen zu beachten. Nachdem wir an 2 großen Wasserspeicher kommen, sehen wir auch schon das Schild zum Salto do Cabrito, dem wir folgen bis zu einem Wasserkraftwerk und dem dahinter liegenden Wasserfall Salto do Cabrito.

Nach der obligatorischen Fotopause geht es neben dem Wasserkraftwerk steil über Treppenstufen und eine Eisenleiter aufwärts. Oben angekommen führt der Weg über Eisengitter, die sich auf den Rohrleitungen befinden, zu einem weiteren Kraftwerk. Wir folgen dem Trampelpfad wieder zurück zum Ausgangspunkt. Eine wunderschöne Wanderung.

 

Nach der Wanderung besuchen wir noch den nostalgischen Kurort Caldeiras. Hier gibt es ein Thermalbadehaus von 1811, das gerade restauriert wird. Neben dem Badehaus befindet sich ein Steinbecken mit dampfend-schwefeligem Vulkanwasser.
Am Ortsausgang gibt es ein „überdimensionales Restaurant“, das auf Vorbestellung mit Erdwärme typisches Essen (Cozido) kocht.
Wir wollen heute aber unbedingt noch ins Thermalbad Caldeira Velha, das als Monumental Natural Regional (regionales Naturdenkmal) gilt, aber leider nur im Winter bis 17:00 Uhr aufhat. Wir entschließen uns daher nochmals zu kommen und fahren weiter zum blauen Lagoa do Fogo, der 1563 entstanden ist. Heute haben wir haben Glück und können ihn noch beim ersten Aussichtspunkt sehen, bevor der Nebel aufzieht und uns mal wieder komplett die Sicht verwehrt. Das erste Mal in diesem Urlaub haben wir die Chance auf einen Sonnenuntergang. Zumindest einen halben haben wir „geschossen“. Den Abend beenden wir im Tasca unserer geliebten und hervorragenden Tapas-Bar.... Nach einem Abstecher in einer Kellerdisco und der Hotelbar gehen wir erschöpft zu Bett.