Unterwegs an der Westküste von Madeira

4. Januar

Von Funchal bis Ribeira Brava

Unseren ersten Stopp machen wir in Ribeira Brava. Dieser Küstenort liegt an einem wild (brava) fließenden Fluss (ribeira) - zumindest bei starkem Regen, was es hier gelegentlich gibt. Bewiesen hat das der Fluss im Jahre 2010, als er bei starkem Regen Brücken und Teile der Küstenstraße zerstörte. Hier gibt es einen schönen historischen Stadtkern, der sich in der Einkaufsstraße Rua do Visconde befindet. Sehenswert ist auch das Rathaus und eine alte rosa Quinta aus dem 18 Jh. Einen Besuch wert ist auch die Igreja de Dao Bento und wer sich für die Geschichte interessiert sollte das Museu Etnografico da Madeira, das Volkskundemuseum besuchen, das sich in einem Herrenhaus aus dem 17 Jh. befindet" Am Strand angekommen, kann man über eine Wendeltreppe zu einem Aussichtspunkt links am Strand gehen. Von hier aus hat man einen schönen Blick auf den Strand.

Von Ribeiro Brava bis Ponta do Pargo

Wir nehmen die Küstenstraße und fahren vorbei an Madalena do Mar, der Ort der fast komplett in Bananenterrassen steckt.
Der nächste Stopp heißt Ponta do Sol. Der Ort liegt zwischen 2 hohen Felsen und hat nur wenige Häuser, aber eine nette kleine Uferpromenade und ein paar Restaurants/Cafés. Hier gibt es einen Miradouro bzw. einen Aussichtspunkt links am Strand bei dem Restaurant Do Cais auf dem Felsen.
Es geht weiter über die Gemeinde Canhas, die besonders viele Bananenplantagen hat nach Calheta. Calheta wurde durch Zuckerrohr berühmt, daher gibt es hier immer noch eine Zuckerrohrfabrik, die Sociedade sos Enenhos da Calheta, die noch in Betrieb ist. Die intakte Zuckerrohrmühle mit anschließender Verkostung besichtigen wir und für 0,60 Cent pro Gläschen kann man den Rum und andere Getränke wie den Einheimischen Zuckerrohrsaft auch probieren.
Besichtigen kann man außerdem die Casa das Mudas Centro das Artes mit verschiedenen Ausstellungen und die Igreja do Espirito Santo mit einer einzigartigen Decke. Ach ja und wer hinunter zum Strand geht sollte wissen, dass der helle Sandstrand aus Marokko stammt.
Wer hier länger Zeit verbringen und etwas erleben möchte, kann hier Paragliding im Internationalen Paragliding Center von Hartmut Peters- Tandemflug ca. 75,- € machen. Weitere Informationen unter: madeira-paragliding,com.
Wir lassen Jardim do Mar und Paul do Mar, die zwei Fischerdörfer, welche die ältesten Orte der Insel sind und auch Faja da Ovelha (ein Ort, der hoch auf einer Kuppe liegt und einige sehr alte und traditionelle Häuser hat) links liegen.

Ponta do Pargo

Über die alte und sehr sehenswerte Bergstrecke kommen wir am Miradouro bei Lombada dos Marinheiros vorbei. Leider befindet sich dieser Aussichtspunkt komplett im Nebel, die Sicht ist gleich Null.
Als nächstes halten wir in Ponta do Pargo. Sehenswert ist hier der Leuchtturm, der seinen Namen auf Grund seiner Lage hat. Der Ort befindet sich nämlich am westlichsten Punkt der Insel und wurde 1560 gegründet. Die Gegend um den Ort herum kennzeichnet sich vor allem durch das flache Hochgelände auf dem man einige Kühe weiden.
Der Leuchtturm von 1922 ist wohl schönsten Leuchtturm der Insel Madeira. Er befindet sich 312m über dem Meer und ist somit auch das höchstgelegenste Signalfeuer von Portugal. Das Licht des Leuchtturms hat eine Reichweite von ca. 80 Meilen.
Beim Schild „Miradouro“ bzw. vom Restaurant Casa de Cha o Vio  aus machen wir eine kleine Wanderung entlang der Steilküste mit einigen Fotostopps. Zum Abschluss kehren wir noch in die Casa de Cha o Vio ein. Im Restaurant mit einem kleinen gemütlichen Garten und eigenem Kräuteranbau und rustikaler Einrichtung essen wir eine Kleinigkeit – hier unbedingt den selbst angebauten Tee probieren – sehr köstlich.
Nun fahren wir aber noch die „Holperstrecke“ zum Leuchtturm und der vorgelagerten Felsenplattform. Von hier hat man einen traumhaften Blick in die Ferne und auch auf die Küste von Madeira.

Achadas da Cruz & Teleferico Achadas da Cruz

Über eine wunderschöne Bergstrecke bei Ribeira da Vaca kommen wir nach Achadas da Cruz. Hier erwartet uns ein ganz besonderes Highlight: der Teleferico Achadas da Cruz. Hier kommt man für 3 € pro Person von der oberen Steilküste von 409 m Höhe auf Meeresspiegelniveau. Ohne Zwischenmasten geht es in knapp 5 Minuten mit atemberaubendem Ausblick steil bergab. Unten angekommen machen wir eine kleine Küstenwanderung entlang der angelegten Felder und Gemüsegärten und dem rauen Atlantik.

Porto Moniz

Kurz vor Sonnenuntergang erreichen wir noch den Miradouro hoch über Porto Moniz. Der Ort Porto Moniz liegt an der Küste im äußersten Nordwesten Madeiras und formt zusammen mit den Dörfern Ribeira do Janela und Achadas da Cruz die Gemeinde Porto Moniz. Der Ort wurde 2005 restauriert und hat nun einiges an Ursprünglichkeit verloren.
Bekannt ist Porto Moniz aufgrund seiner natürlichen Schwimmbäder und der unberechenbaren Küste mit Lavafelsen. Bei Flut werden diese Felsen überströmt und füllen somit die Schwimmbäder bzw. die natürlichen Badepools, die je nach Seegang mit mehr- oder weniger frischem Meerwasser gespeist werden.

Von den Schwimmbädern aus führt eine schöne Promenade bis zu dem kleinen Hafen, vorbei an der alten Festung von Sao Joao Batista, die gegenüber des Hotels Moniz Sol liegt und auch restauriert wurde. Auch einen Hubschrauberlandeplatz gibt es hier.

Wer will  kann hier auch das Aquarium von Porto Moniz mit mehr als 70 Arten von Meeresbewohnern besuchen, aber auch für Wandermöglichkeiten ist hier gesorgt: bei Lamaceiras gibt es einen Platz mit Sanitäranlagen und Grillhütte. Dies ist der Einstieg zur Wanderung Levada da Ribeira do Janela, die über 25 km nach Fonte do Sispo führt.
Die Nacht bricht an und wir kehren auf schnellstem Weg wieder zurück in unser Hotel.

weiter im Madeira Reisebericht

unterwegs im zentralen Hochplateau bei Serra De Agua